Underdogs aus Bayerns Geschichte
von Christoph Bachmann und Karin Dütsch
Oftmals reichte schon der Berufsstand, um im gesellschaftlichen Abseits zu landen: Köhler und Tagelöhner, Bader und „Goldgrübler“, Henker und Hausierer gehörten der Halbwelt der „Anrüchigen“ an, obwohl ihre Tätigkeiten vom Mittelalter bis zur Moderne unverzichtbare Funktionen der bestehenden Gesellschaftsordnung erfüllten. „Kleine Leute“, Dienstboten, „Unehrliche“ und anderweitig Verfemte waren die wenig Beachteten, die immer dann ins Rampenlicht der Geschichte traten, wenn sie entgegen rechtlicher und moralischer Normen handelten.
Spuren dieser unterprivilegierten Schichten treten uns heute meist nur in nüchternen Verwaltungsakten entgegen, in Aufzeichnungen von Juristen und Beamten, in Pfarrmatrikeln und Gesetzestexten. Diese halten eben jene Ereignisse, Begebenheiten und Hintergründe fest, die über die Jahrhunderte Rückschlüsse auf die Lebenswirklichkeit der unteren Gesellschaftsschichten zulassen.
Für „Alte Zeiten, raue Sitten“ haben sich ausgewiesene Experten auf diese Suche nach den Kindsmörderinnen, den Prostituierten, den Nachtarbeitern der bayerischen Geschichte eingelassen: In spannenden Kurzportraits erklären sie, wie es zur Hexenverfolgung kam, wann die „Schlenkelweil“ der Dienstboten begann und warum „unsere Pappenheimer“ heute Kanalarbeiter sind.
Be the first to review “Alte Zeiten, raue Sitten”